Bonn/Berlin, 03.05.2013 - Ressourcenschonung, Energieeinsparung und Umweltbewusstsein –zentrale Begriffe in der Textilreinigungsbranche, mit dem sich der DTV/wfk-Workshop „Energieeffizienz“ (20.-21.03.2013) befasste. Der Workshop fand bei der Viessmann Deutschland GmbH in Berlin statt. Eine Betriebsbesichtigung beim Fertigungsstandort für die Viessmann Mittelkessel rundete das Programm ab.

Zu Beginn referierten Heike Fritsche (Leiterin der DTV-Informationsstelle für Unternehmensführung) und Joachim Krause (Vorsitzender des DTV-Ausschusses Technik und Umweltschutz) über Prozessoptimierung und Einsparungen beim Waschen. „Die ganzheitliche Energiebetrachtung einer Wäscherei ist notwendig. Daher hat der DTV gemeinsam mit dem wfk ein Projekt initiiert, das sich mit der Thematik beschäftigt“, erklärten beide. Neben einer Übersicht möglicher Energieeinsparungen beim Waschen informierten sie u.a. auch über und den Einsatz von Wärmetauschern.

Anschließend referierte Michael Fliegner (JENSEN GmbH) über Energieeinsparung am Trockner unter Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Maßnahmen. Potentiale zur Energieeinsparung sah er u.a. in der Prozessoptimierung bestehender Maschinen und den Einsatz neuer, energieeffizienterer Maschinentechnik. Er durchleuchtete die Vor- und Nachteile eines gasbeheizten Trockners und informierte über die Möglichkeit der Reduzierung des Energieverbrauchs dank präziser Wärmeregelung mittels IR-Messung und Einsatz von Wärmetauschern.

Er stellte die vom DTV gemeinsam mit dem DTV-Ausschuss für Technik und Umweltschutz erstellte Checkliste zum Thema „Brandschutz am Trockner“ vor. „Wichtig ist u.a., dass die standardmäßigen Sicherheitseinrichtungen, wie zum Beispiel die Sprinkleranlage, immer in Funktion sind, auch bei Stromausfall in der Wäscherei.“  Die DTV-Checkliste können Mitglieder kostenfrei in der DTV-Geschäftsstelle in Bonn anfordern.

Stefan Rauer (Herbert Kannegiesser GmbH, Vlotho) informierte über selbstreinigende Kondensationswärmetauscher am Tunnelfinisher. „Eine Voraussetzung für den Kondensationswärmetauscher ist eine  sehr große Austauschfläche (19,5 m²) bei geringem Druckverlust, um die Leistung der Maschinen nicht zu beeinträchtigen“, weiß Stefan Rauer. Er klärte auch darüber auf, wie der Kondensationswärmetauscher funktioniert.

Hans-Christian Meinke (Mangel-Meinke) referierte über Energieeinsparung an der Mangel durch Prozessoptimierung. Er erklärte, an welcher Stelle im Mangelprozess Situationen entstehen können, die zu einem Mehrverbrauch führen. „Eine falsch eingestellte Absaugung kann den Energieverbrauch erhöhen“, so der Mangelexperte. Und weiter: „Eine Ursache für eine kostenintensive Arbeitsweise ist außerdem eine fehlerhafte Muldenpflege, die zu einem hohen Prozentsatz vermangelter Wäsche führt.“ Mehr zu diesem Thema erfahren Interessierte im DTV-Seminar „Die Mangel in die Mangel genommen“ am 31.08.2013 in Garbsen bei der Wäscherei Seidel.

Über effiziente Dampferzeugung mit Industriekesseln konnte Thomas Krause (Viessmann Deutschland Industrie GmbH) berichten. Er informierte über Dampferzeuger sowie Warm- und Heißwassererzeuger und führte Einzelheiten zum Hoch- und Niederdruck auf. „Mit bis zu 120 Tonnen/Stunde Leistung je nach Produkttyp bringen Dampferzeuger für Satt- und Heißdampf. Heißwassererzeuger bringen es auf bis zu 116 MW“, berichtete er.

Sein Kollege Thorsten Huschert (Viessmann Deutschland GmbH) stellte Einsparpotential durch optimierte Dampfkesselhauskomponente vor. Er informierte über die hauptsächlich stattfindenden Wärmeverluste im Dampfkesselhaus, wie Abgaswärme und Absalzung, und wie diese zu vermeiden sind. „Gegen zu viel Verlust der Abgaswärme hilft ein Economizer; bei der Absalzung ein Absalzentspanner“, so Thorsten Huschert.

Heinz Schneider (GESTRA AG) stellte eine Kosten-Nutzen-Rechnung für die Kondensatableitung und den Wärmetauscher auf und zeigte, wie die richtige Vernetzung Energie spart und Leistungsverluste sowie finanzielle Folgen vermeidet. Er konnte anhand zahlreicher Praxisbeispiele viele interessante Tipps und Hinweise geben.

Dr. Frank Buchheister (Christeyns GmbH) legte Benchmarkingergebnisse im Bereich Energie- und Wasserverbrauch vor und verglich diese mit eigenen Zahlen. Dr. Frank Buchheister weiß aus Erfahrung, dass nur eine ausführliche Datenanalyse zu Optimierung beim Verbrauch von Energie führen kann. „Ressourcen und Produktivität müssen gemessen werden“, so Dr. Frank Buchheister.

Auch der DTV hat gemeinsam mit der Energieeffizienzagentur NRW das Benchmarkingprojekt Ökobench entwickelt. DTV-Mitgliedsbetriebe können sich anonym hinsichtlich ihres Wasser-, Waschmittel- und Energieverbrauches untereinander vergleichen. Informationen erhalten Interessierte in der DTV-Geschäftsstelle.