Tipps zur Fleckentfernung

Erfahrene Textilreinigermeister stehen vielen Haushalts-Tipps zur Textilpflege kritisch gegenüber.

Da werden Möglichkeiten in Aussicht gestellt, über die sich Experten nur wundern können: Fettflecken lassen sich mit Backpulver entfernen, Tintenflecken mit Salmiakgeist, Rotwein mit Salz, Nagellack mit Aceton entfernen, Kugelschreiber mit der Haarspray-Methode, Haarfarbe mit Wasserstoffperoxid und so weiter.

Rein theoretisch sind diese Hinweise im Ansatz nachvollziehbar, aber in der Praxis ganz sicher nicht. Und so einfach, wie die Methoden klingen, lassen sie sich auch gar nicht umsetzen, jedenfalls nicht, ohne den Textilien zu schaden.

Vor einer lokalen Fleckentfernung an einem Textil sind folgende Dinge besonders wichtig und sollten vor der Anwendung ungeprüfter Reinigungsmittel geklärt werden:

  1. Aus welchem Stoff besteht das Textil? Es gibt pflanzliche, tierische oder synthetische Fasern, die jeweils unterschiedlich behandelt werden müssen. Tierische Fasern sind sehr empfindlich gegenüber jeder Art von Mechanik (Reibung). Bei pflanzlichen Fasern sind die Färbungen zu beachten. Synthetische Fasern lassen sich am einfachsten behandeln, allerdings sind diese temperaturempfindlich. Das gilbt für die Wäsche, aber auch für die Bügeltemperatur.

  2. Die Intensität der Einfärbung von Textilien spielt eine entscheidende Rolle: Je dunkler die Einfärbung, umso empfindlicher ist sie. Bevor ein Fleck entfernt werden kann, muss die Färbung geprüft werden.
    Dafür gibt es in der Tat einen erprobten Tipp: Nehmen Sie ein weißes (Taschen)tuch (kein Papiertuch!), feuchten Sie es an und reiben Sie an einer verdeckten Stelle über den zu prüfenden Stoff. Sollten Farbbestandteile an dem weißen Taschentuch sichtbar sein, ist von einem Versuch, einen Fleck zu entfernen, generell abzuraten. Solche Textilien sollten nicht zusammen mit anderen gewaschen werden.

  3. Vor einer unprofessionellen Fleckbehandlung auf Leder und Pelzen kann nur mit Nachdruck gewarnt werden. Falschbehandlungen sind mit 99%iger Sicherheit irreparabel.

 

Generell gilt:

Waschtemperatur
und Zeit

 

entsprechend dem zu bearbeitenden Textil.

Einweichen

 

in vielen Fällen eine gute Lösung, Vorsicht ist geboten bei farbigen Textilien.

Mechanik

 

bei allen empfindlichen Textilien ist es angebracht, die Mechanik zu reduzieren.

Waschmitteleinsatz

 

Die Menge ist abhängig vom Kalkgehalt des Wasser, stark kalkhaltiges Wasser braucht doppelt so viel Waschpulver. Farbige Textilien sollten in jedem Fall mit einem Buntwaschmittel gewaschen werden, um die Farben zu schonen.

Verfleckung

 

bei stark verschmutzten Textilien ist eine Vorbehandlung angebracht.

Geruch in der Waschmaschine

 

Jede Waschmaschine sollte ab und zu mit einem Kochprogramm laufen.

Weichspüler

 

Alle Textilien die der Aufnahme von Wasser dienen (ca.B. Handtücher), sollten nicht mit einem Weichspüler behandelt werden.

Trocknereinsatz

 

Alle thermisch empfindlichen Textilien sollten nicht in einem Wäschetrockner behandelt werden. Übertrocknen von Textilien kann Schäden verursachen, auch an erhöhte Kosten ist zu denken.

Desinfektion

 

bei ansteckenden Krankheiten sollten alle Textilien, die Körperkontakt hatten, mit einem Kochprogramm (95°) behandelt werden.

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